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Am 9. Juni 3x NEIN zur Revision der Bau- und Zonenordnung!
// argumente

Argumente

Argumente gegen die Hochhäuser:

Argumente der Stadt für die Hochhäuser...
... und warum diese falsch sind:



Verschandelung des Stadtbildes und der Aussicht, Störung der Lebensqualität

Das augenfälligste und wichtigste Argument gegen die Hochhäuser ist natürlich die Verschandelung des Stadtbildes, welche dadurch Tatsache würde.

Am stärksten davon betroffen wären die zahlreichen Anwohner rund um Pilatusplatz, Bundesplatz und Steghof sowie an den Hanglagen des Sternmatt-Quartiers, deren Aussicht und Wohnqualität direkt beeinträchtigt würde. Darüber hinaus würden aber fast alle Luzernerinnen und Luzerner die negativen Auswirkungen zu spüren bekommen, denn das Stadtbild würde von weither sichtbar gestört.

Wieso das starke Interesse von Hunderten von Anwohnern sowie das sicherlich auch noch zu berücksichtigende Interesse von Tausenden weiteren Einwohnern verletzt werden soll, nur um für wenige Dutzend neue Einwohner (20 -30 im Fall des Steghof-Hochhauses) Platz zu schaffen, den man auch mit anderen Bauformen generieren könnte, macht vor dem Gesichtspunkt der Verhältnismässigkeit keinerlei Sinn. (Lesen Sie dazu auch den Punkt "Verdichtung".)

Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Verdichtung in Wahrheit sowieso nicht das vorrangige Ziel dieser Pläne ist. Vielmehr geht es wohl darum, für finanzkräftige Investoren und privilegierte (Büro-)Mieter ertragreiche Prestigeobjekte zu ermöglichen, von welchen diese Wenigen anschliessend auf Kosten der Allgemeinheit profitieren können.

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Beeinträchtigung des Tourismus

Der Tourismus und das damit zusammenhängende Gewerbe sind sehr wichtige Wirtschaftsfaktoren in Luzern. Warum aber kommen so viele Touristen in unsere schöne Stadt? Im Wesentlichen wegen dem harmonischen Stadtbild, welches in eine wunderbare Landschaft zwischen See und Bergen eingebettet ist.

Unsere Gäste aus den amerikanischen und asiatischen Metropolen möchten in ihren Ferien eben gerade nicht an die selben Hochhaus-Fassaden wie zuhause starren müssen, sondern unsere historischen Bauwerke, den kleinräumigen Charme und die idyllische Natur geniessen.

Eine umfangreiche Gästebefragung durch Schweiz Tourismus hat vor kurzem wieder bestätigt, dass Szenerie, Landschaft und das 'beautiful image' die wichtigsten Gründe sind, weswegen Touristen sich für Luzern entscheiden.

Verlöre unsere Stadt diesen Charme, würde längerfristig auch ihr Image als erstklassige Touristendestination leiden und somit die Wirtschaft negativ beeinflusst.

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Prestige- und Luxusobjekte schaffen keinen günstigen Wohnraum

Im Jahr 2012 sagten die Luzernerinnen und Luzerner bei zwei Initiativen ("Wohnraum" und "Industriestrasse") JA zu günstigem Wohnraum. In beiden Fällen waren Regierung und Parlamentsmehrheit dagegen.

Durch die Befürwortung der Hochhaus-Zonen stellt sich die Parlamentsmehrheit nun ein weiteres mal gegen die Schaffung von günstigem Wohnraum.

Zwar wird gelegentlich behauptet, dass Hochhäuser ja eine günstige Wohnform seien, dies trifft aber auf die vier in Luzern geplanten Standorte mit Sicherheit nicht zu - im Gegenteil!
Dies zeigt sich anhand zahlreicher Tatsachen:

Einigermassen günstige Mieten in Hochhäusern gäbe es höchstens bei ganzen Hochhaussiedlungen am Standrand (mit mehreren und höheren Hochhäusern). Die in der Kernstadt geplanten solitären Hochhäuser hingegen sind reine Prestige- und Luxusobjekte.

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Verschärfung der Verkehrsprobleme

Die Stadt selbst geht von einer Zunahme des Verkehrsaufkommens und einer Verschärfung der Verkehrsprobleme infolge der Verdichtungsmassnahmen aus. Sie schreibt aber, dass diese wegen einer "positiven Gesamtbilanz" gerne in Kauf genommen würden.

Eine solche "positive Gesamtbilanz" ist aber keinesfalls gegeben. Vielmehr würden diejenigen, die bereits am stärksten unter der Verschandelung durch die Hochhäuser leiden müssten, nämlich die Anwohner, auch noch am meisten unter der Verkehrszunahme zu leiden haben.

(Bei Verdichtungsformen in Normalhöhe wären die Verkehrsprobleme natürlich die selben. Aber wenisgtens hätten die Anwohner dann "nur" unter der Verkehrszunahme und nicht auch noch unter der Verschandelung zu leiden.)

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Türöffner für noch mehr Hochhäuser (Bald auch in Ihrem Quartier?)

Als es 2008 um die Allmend-Hochhäuser ging, wurde vehement bestritten, dass diese ein Präzedenzfall für weitere Hochhäuser sein würden. Zwei Jahre später, sahen wir uns allerdings bereits mit Plänen für drei weiteren Hochhaus-Zonen konfrontiert (Steghof, Pilatusplatz, Bundesplatz). Wenige Monate später kam sogar noch eine vierte Zone hinzu, an einem Standort (Seeburg), der kurz zuvor noch eindeutig als "ungeeignet" klassifiziert wurde.

Man sieht also deutlich, dass die politischen Verantwortlichen innert kürzester Zeit eine Kehrtwende vollziehen können, wenn es um konkrete Hochhaus-Fragen geht und wenn ein Investor auf der Matte steht.

Bedenkt man dazu, dass in der Revision der BZO weite Teile der Stadt als 'Eventualgebiete' deklariert werden sollen, besteht folglich die reale Gefahr, dass innert weniger Jahre auch in anderen Quartieren Hochhaus-Pläne auf den Tisch kommen.

Dies ist insbesondere deswegen wahrscheinlich, da im Rahmen der Debatte zahlreiche Politiker geäussert haben, dass sie eigentlich noch viel mehr und viel höhere Hochhäuser haben möchten.

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Notwendigkeit der Verdichtung

Eine bauliche Verdichtung ist angesichts begrenzter Landressourcen sicher nicht grundsätzlich abzulehnen. Allerdings hätten die Hochhäuser nicht nur keinen wesentlichen Anteil an der Verdichtung, sie sind nach Meinung von Experten grundsätzlich kein geeignetes Mittel zum Verdichten.

Dies zeigt sich selbst in den Broschüren der Stadt. So rechnet man dort damit, dass die gesamten Verdichtungsmassnahmen (inkl. Hochhäuser) in der geplanten BZO Platz für 1100 - 1600 zusätzliche Einwohner schaffen würden. Auf das geplante 50 Meter Hochhaus im Steghof würden davon aber nur 20 - 30 Einwohner entfallen, die zudem auch in einem Gebäude mit normaler Höhe Platz fänden. Mit anderen Worten: Das gesamte Verdichtungspotential bezüglich der Einwohner würde (selbst nach städtischen Zahlen) auch ohne das grösste der Hochhäuser durch die weniger problematischen Massnahmen erreicht. Warum die Luzerner Bevölkerung trotzdem all die massiven Nachteile in Kauf nehmen soll, bleibt völlig unverständlich.

Auch wieso die angeblich dringend benötigten "grossen zusammenhängenden Büroflächen" in einem Hochhaus und nicht beispielsweise in einem Blockrandbau mit selber Verdichtungseffizienz entstehen müssen, konnte bisher noch niemand erklären. Tatsache ist, dass auf der anderen Seite des Steghofs ein grosses neues Bürohaus Jahre lang so gut wie leerstand und schliesslich unterteilt an verschiedene kleinere Firmen vermietet werden musste. Tatsache ist auch, dass immer mehr grosse Unternehmen die Städte freiwillig in Richtung Agglomeration verlassen. Nicht etwa, weil sie keinen Platz mehr hätten, sondern weil das Kosten-Nutzen-Verhältnis in den Städten nicht gut genug ist. Die Folge sind noch mehr leerstehende Büroräume.

Daneben sollte ebenfalls beachtet werden, dass Rund um Luzern riesige Siedlungsgebiete in Planung sind (z.B. "Luzern Nord" mit 200'000 Quadratmeter Nutzfläche), wodurch sich die Zahlen noch viel weiter zu Ungunsten der Hochhäuser verschieben. Zudem könnten nötigenfalls verdichtungseffizientere Hochhäuser in Gebieten gebaut werden, in welchen sie weniger schwerwiegende Nachteile hätten.

Ausserdem zeigen Studien wie beispielsweise diejenige von ETH-Professor Lampugnani sogar auf, dass man mit quartierüblichen Blockrandbauten normaler Höhe die selbe Verdichtung erreichen kann wie mit Hochhäusern der Grössenordnung, wie sie in Luzern geplant sind. Prof. Lampugnani hält zudem fest, dass einzelne Hochhäuser meist keinen positiven Beitrag zur Stadtentwicklung leisten und nicht unbedingt "platzsparend" sind.

Auch Stadtsoziologe Richard Wolff sagte unlängst im Tages Anzeiger zum Thema Hochhäuser: "Sie sind zu teuer, ökologisch sinnlos und bringen zu wenig Nutzfläche."

Übrigens: Luzern hat in verschiedenen Stadtquartieren, unter anderem auch solchen, in denen Hochhausstandorte geplant sind, bereits eine deutlich höhere Bevölkerungsdichte als Zürich in seinem allerdichtesten Stadtquartier!

Die geplanten Hochhäuser in der Kernstadt werden also sicherlich nicht wegen der Verdichtung gebaut. Um diese zu erreichen sind sie gemäss Expertenmeinung nämlich keinesfalls die ideale Lösung.

(Die Zahlen stammen aus: "Erläuterungsbericht zur Revision der BZO", Seiten 25 sowie 60 und 61.)

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Vorteile für die Quartiere

Die Stadt beruft sich gerne darauf, dass die Hochhäuser ja auch Vorteile für die betroffenen Quartiere bringen würden. So wird z.B. dem Steghof-Quartier einen möglichen S-Bahnhof und eine attraktivere Umgebungsgestaltung in Aussicht gestellt. Hierzu muss allerdings klar gesagt werden: Dies alles kann auch völlig unabhängig von einem Hochhaus passieren. Das Steghof-Areal wird auf jeden Fall komplett neu gestaltet und es gibt keinen rationalen Grund, wieso man die positiven Aspekte dieser Neugestaltung von einem einzelnen Hochhaus abhängig machen sollte, dessen Zusatznutzen zahlenmässig völlig vernachlässigbar ist.

Im Übrigen hat sich die Zentralbahn als Betreiberin der Linie sehr kritisch über den Nutzen eines möglichen S-Bahnhofes im Steghof geäussert, was es unwahrscheinlich macht, dass diese "eventuellen" Pläne ernsthaft verfolgt werden. Es handelt sich also einmal mehr nur um einen "Lockvogel" für die Quartierbevölkerung, der sich mit grosser Wahrscheinlichkeit in Luft auflösen wird.

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Die Studie über Hochhäuser in Luzern

Den fragwürdigen Studien und der noch sehr viel fragwürdigeren Interpretation durch die Baudirektion haben wir einen eigenen Teil dieser Seite gewidmet, den Sie hier finden.

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